Kanonenbahn-Radweg

Der Eichsfelder Kanonenbahn-Radweg verläuft größtenteils entlang der stillgelegten Bahnstrecke vom thüringischen Dingelstädt über Lengenfeld unterm Stein bis ins hessische Frieda und ist 35 Kilometer lang.

Vom Alten Bahnhof Dingelstädt in Richtung Lengenfeld rollt es durch ein leichtes Gefälle größtenteils sehr gut. Die Gegenrichtung ist dementsprechend etwas anstrengender, aber die sehr moderate Steigung natürlich trotzdem gut zu meistern. Mit der Draisine auf dem noch erhaltenen Gleisbett fährt man deshalb von Lengenfeld unterm Stein zunächst bergan und hat es auf dem Rückweg leichter.

Der 2019 eröffnete Kanonenbahn-Radweg führt wie die Bahntrasse durch 5 Tunnel: Küllstedter Tunnel 1530 m, Mühlbergtunnel I 155 m, Mühlbergtunnel II 343 m, Heiligenbergtunnel 198 m, Entenbergtunnel 288 m sowie über das 35 m hohe Unstrutviadukt zwischen Kefferhausen und Dingelstädt. Das Lengenfelder Viadukt mit 237 m Länge auf 24 m Höhe darf leider aus sicherheitstechnischen Gründen nur mit der Draisine befahren werden, der Radweg dagegen unten durch den Ort und bietet aber auf von dortaus einen imposanten Anblick.

Dingelstädt Radweg am Bahnhof

Dingelstädt Kanonanbahn-Radweg

Kanonenbahn-Radweg Tunnel Mühlberg I

Kanonenbahn-Radweg Eingang zum Tunnel Mühlberg I

Kanonenbahn-Radweg

Kanonenbahn-Radweg im Tunnel

Lengenfeld Erlebnis-Draisine

Lengenfeld Erlebnis-Draisine

Lengenfeld Bahnhof Lok Wilde 13

Lok Wilde 13 am Bahnhof Lengenfeld unterm Stein

Kanonenbahn-Radweg Viadukt Lengenfeld unterm Stein

Kanonenbahn-Radweg Viadukt in Lengenfeld unterm Stein

Kanonenbahn

Es gibt verschiedene umgangssprachlich als Kanonenbahn bezeichnete militärstrategische Eisenbahnstrecken, die ohne zivile Bedeutung als zweigleisige Strecken gebaut wurden und durch bestimmte Parameter wie Kurvenradius, Steigung gekennzeichnet sind.

Die bekannteste Kanonanbahn ist die über 800 km lange Eisenbahnstrecke zwischen Berlin über Güsten, Wetzlar, Koblenz und Trier nach Metz, die 1870 als militärstrategische Verbindung entstand. Metz gehörte nach dem Deutsch-Französischen Krieg zum Deutschen Kaiserreich und wurde hierdurch an die Reichs-Hauptstadt angebunden.

Für die Bahnstrecke wurden auch noch andere Namen verwendet, die sich vorallem durch die zuständigen Eisenbahndirektionen ergeben haben. Das sind Berlin-Metzer-Bahn, Berlin-Wetzlarer Bahn, Berlin-Coburger Bahn, Berlin-Blankenheimer-Eisenbahn, Moselstrecke. Für den zweiten eigenständigen Streckenabschnitt zwischen Leinefelde und Treysa stand in offiziellen Ausschreibungen zum Bahnbau im Eichsfeld die Bezeichnung Berlin-Coblenzer Eisenbahn.

Radweg-Verlauf:

Dingelstädt - Küllstädt - Lengenfeld unterm Stein - Geißmar - Großtöpfer - Frieda

Anschlussradwege:

In Dingelstädt besteht Anschluss an den Unstrut-Radweg, den Unstrut-Leine-Radweg als Verbindung zum Leine-Heide-Radweg sowie an den Unstrut-Hahle-Radweg Richtung Leinefelde-Worbis. Hinter Geismar trifft der Kanonenbahnradweg den Südeichsfeld-Radweg und in Frieda schließt der Werratal-Radweg an. Die Anschlusswege ermöglichen z. B. eine Rundtour in Kombination von Kanonenbahn-Radweg, Unstrut-Radweg bis Mühlhausen, Unstrut-Werra-Radweg und Werratal-Radweg an, bei der auch die ehemalige Bahntrasse Mühlhausen-Treffurt befahren wird.

Wegweiser in Dingelstädt

Hauptwegweiser in Dingelstädt

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