Altmarkrundkurs

Tagestour 2: Salzwedel - Gardelegen am 23.06.2009 (117 km)

Die Etappe Gardelegen - Salzwedel habe ich kurzentschlossen umgedreht und den Start nach Salzwedel verlegt, da der Wetterbericht Wind aus nördlicher Richtung vorhergesagt hatte und ich bei der Länge der Tour nicht auch noch gegen den Wind kämpfen wollte. ich fahre also diese Etappe Altmarkrundweg ausnahmsweise nicht in Uhrzeigerrichtung.

Die Broschüre zum Altmarkrundkurs gibt eine Entfernung von 104 km für die Strecke Salzwedel - Gardelegen an, wovon ich die Ehrenrunde um Gardelegen (über Weteritz, Ziepel) schon letztens absolviert hatte. Also rechne ich mit knapp 100 Kilometern bis Ackendorf.

Salzwedel ist ein hübsches Städtchen, leider habe ich keine Zeit, stehen doch heute ca. 100 km auf dem Plan und dann klappt schon der Einstieg nicht, denn ich finde in Salzwedel kein Hinweisschild zum Altmarkrundkurs.

Meine Karte ist für Innenstädte nicht so gut geeignet, also irre ich etwas planlos umher und orientiere mich nach Autohinweisschildern in Richtung Diesdorf (Altmark) und dann Richtung Böddenstedt, wo ich endlich ein erstes Radweg-Schild entdecke. Es geht straßenbegleitend nach Steinitz, wo kein Schild steht aber ein neu angelegter asphaltierter Radweg (vermutlich auf dem ehemaligen Bahndamm, der in meiner Karte noch als solcher eingezeichnet ist) förmlich nach Benutzung schreit. Das kann er haben, wird schon richtig sein. Sicher ist der so neu, dass für ein Schild noch keine Zeit war. Es geht nach Groß Wieblitz und Tylsen, also bin ich richtig.

Salzwedel

Salzwedel

Rathaus in Salzwedel

Rathaus in Salzwedel

Kirche in Tylsen

Kirche Tylsen

Radwegschild Wallstave

Schild in Wallstave

Hindernisse auf Radweg

immer wieder soll man absteigen:-(((

Besonders gut voran geht es nicht, wieso habe ich ständig Gegenwind, fahre doch in westliche Richtung und wann geht es endlich nach Süden? Na zumindest entdecke ich einen für mich bisher unbekannten Campingplatz am Waldbad Dähre (27 km nach Salzwedel), der die Strecke Zichtau-Arendsee für alle potentiellen Campingplatzradler erheblich verkürzt, das passt gut.

Heute nerven die häufigen Hindernisse, immer wieder soll der Radfahrer absteigen, nicht mal am Anfang eines Radweges sondern mittendrin in voller Fahrt und dann gleich zweimal hintereinander, das ist böse. Die Autos haben sich dennoch einen Weg über den Acker gebahnt, der aber sandig ist.

Wenn ich mehr Zeit hätte, wäre ein Besuch im Freilichtmuseum Diesdorf angesagt aber das hebe ich mir für später auf, muss heute auf die Zeit achten.

Kurz vor Jübar geht es durch eine längere Straßenbaustelle. Da hat man für Radler mal wieder keine Umleitung ausgewiesen. Na die Bauarbeiter sind gnädig, so viele Radler kommen wohl nicht vorbei.

Über Mellin bis Kunrau geht es dann viele Kilometer fast nur durch den Wald. Zwischendurch sind Wege von Nässe und Baumfällarbeiten bzw. den schweren Fahrzeugen matschig und arg zerfahren. In Kunrau angelangt, zeigt der Kilometerstand bereits 60 und es ist 14 Uhr durch, insofern liefs ja noch ganz gut. Also kurze Stärkungspause am Schloss (es gibt gegenüber sogar einen kleinen Einkaufsmarkt) und dann weiter in den Drömling.

Am Anfang ist es schön, typische Drömlinglandschaft eben, überall Gräben. Doch die Etappe zieht sich unendlich. Orte sind zwar ausgeschildert aber kurz vorher biegt man immer wieder ab, die Orientierung habe ich längst verloren, das wird ein Zickzack sein, bin auf die GPS-Tour gespannt. Die Wege waren oft nicht so toll, zum Teil fuhr es sich wie auf einem Waschbrett.

Schloss Kunrau

Schloss Kunrau

Drömling

Theodor Hermann Rimpau-Stein im Drömling

Drömling

Graben im Drömling

Weg im Drömling

Weg im Drömling

Weg im Drömling

Weg im Drömling

Klötze Rathaus

Rehe mitten auf dem Altmarkrundkurs

Nachdem ein Schild nur noch 12 km nach Klötze ausweist, geht der Altmarkrundkurs einen deutlichen Umweg in Richtung Osten ein. Einen Moment habe ich an diesem Schild mit mir gerungen, dann aber brav den ausgeschilderten Altmarkradweg-Kurs eingehalten und die Route über Trippingleben nach Klötze eingeschlagen.

Die Beschilderung stimmt nicht mit der Karte überein, denn ich kam nicht durch Köckte, wie meine Karte wollte.

Egal, ich will jetzt endlich nach Klötze und hoffe auf einen Bäcker oder ein Eiscafe für eine moralische Stärkung in Form von Kaffee und Kuchen. Nur das motiviert mich jetzt noch bei ca 5 km Straße mit heftigem Gegenwing und nochmal 6 km zum Teil ziemlich schlechten und hügeligen Waldwegen.

Zumindest kann ich zwischendurch noch ein Weilchen 2 kleine Rehe beobachten, die am Wegesrand grasen. Einzige lebende Abwechslung auf der heutigen Etappe.

Schild im Drömling

im Drömling: Abkürzung oder ARK

Klötze Rathaus

Rathaus in Klötze

Klötze Waldbad

Klötze - Blick zum Waldbad

In Klötze blieb meine Suche nach dem ersehnten Café leider vergeblich, der scheinbar einzige Bäcker am Markt hatte die Rollläden runter und in ein großes Restaurant oder einen Dönerimbiss wollte ich nicht. Zumindest war ein Lidl fast am Weg, allerdings ohne Bäcker. Also schnell die Getränkefalsche nachgefüllt und einen Müsliriegel eingeworfen und weiter, immerhin war es inzwischen schon 16:30 Uhr.

Am Waldbad war ein Imbiss ausgewiesen, aber das hätte mich vermutlich zunächst noch Eintritt gekostet.

Vorbei am Waldbad Klötze und am kleinen Eisernen Kreuz, immer durch den Wald mal bergauf und bergab kam ich nach Zichtau, wo es nach Wegesbaustelle aussah. Hinter Zichtau war der Wirtschaftsweg dann schon fertig mit 2 Betonstreifen ausgebaut und somit rollte es gleich viel besser, allerdings auch für Autos, Radfahrer sind wohl eher die Seltenheit.

Ab Wiepke führt die Route des Altmarkrundkurses dann auf einem straßenbegleitenden asphaltierten Radweg auf etwa ca. 10 km Länge bis nach Gardelegen. Auf der Rennpiste konnte ich einen kleinen Endspurt einlegen und ein wenig Zeit aufholen. 17:45 Uhr traf ich in Gardelegen ein und konnte meine ersehnte Kaffeepause verspätet nachholen, da der Zug erst 18:24 Uhr fuhr.

Ziemlich geschafft war ich gegen 20 Uhr wieder in Magdeburg. Für solche Tagestourlängen ist der Altmarkrundkurs mit seiner Wegbeschaffenheit einfach nicht geeignet.

© Sabine Spohr 24.06.2009