Kanonenbahn-Radweg


Kanonenbahn

Es gibt verschiedene umgangssprachlich als Kanonenbahn bezeichnete Bahnstrecken. Militärstrategische Eisenbahnstrecken wurden ohne zivile Bedeutung als zweigleisige Strecken gebaut und waren durch bestimmte Parameter wie Kurvenradius, Steigung gekennzeichnet.
Die bekannteste Kanonanbahn ist die über 800 km lange Eisenbahnstrecke zwischen Berlin über Güsten, Wetzlar, Koblenz und Trier nach Metz, die 1870 als militärstrategische Verbindung entstand. Metz gehörte nach dem Deutsch-Französischen Krieg zum Deutschen Kaiserreich und wurde hierdurch an die Reichs-Hauptstadt angebunden.

Für die Bahnstrecke wurden auch noch andere Namen verwendet, die sich vorallem durch die zuständigen Eisenbahndirektionen ergeben haben. Das sind Berlin-Metzer-Bahn, Berlin-Wetzlarer Bahn, Berlin-Coburger Bahn, Berlin-Blankenheimer-Eisenbahn, Moselstrecke. Für den zweiten eigenständigen Streckenabschnitt zwischen Leinefelde und Treysa stand in offiziellen Ausschreibungen zum Bahnbau im Eichsfeld die Bezeichnung Berlin-Coblenzer Eisenbahn.

Weitere Informationen:
www.kanonenbahn.de
www.werra-meissner-bahnen.de

Kanonenbahn-Radweg

Der Eichsfelder Kanonenbahn-Radweg verläuft größtenteils entlang der stillgelegten Bahnstrecke vom thüringischen Dingelstädt über Lengenfeld unterm Stein bis ins hessische Frieda. Auf der ca. 32 Kilometer langen Strecke führt der 2019 eröffnete Kanonenbahn-Radweg wie die Bahntrasse durch 5 Tunnel (155 bis 1530 Meter lang) und über das 35 Meter hohe Unstrut-Viadukt zwischen Kefferhausen und Dingelstädt.

Vom Alten Bahnhof Dingelstädt in Richtung Lengenfeld rollt es durch ein leichtes Gefälle größtenteils sehr gut. Die Gegenrichtung ist dementsprechend etwas anstrengender, aber die sehr moderate Steigung natürlich trotzdem gut zu meistern. Mit der Draisine auf dem noch erhaltenen Gleisbett fährt man deshalb von Lengenfeld unterm Stein zunächst bergan und hat es auf dem Rückweg leichter.

Der Kanonenbahn-Radweg führt durch diese 5 Tunnel: Küllstedter Tunnel 1530 m, Mühlbergtunnel I 155 m, Mühlbergtunnel II 343 m, Heiligenbergtunnel 198 m, Entenbergtunnel 288 m sowie über das Unstrutviadukt zwischen Kefferhausen und Dingelstädt. Das Lengenfelder Viadukt mit 237 m Länge auf 24 m Höhe darf leider aus sicherheitstechnischen Gründen nur mit der Draisine befahren werden, der Radweg führt unten durch den Ort und bietet aber auf von dortaus einen imposanten Anblick.

In Dingelstädt besteht Anschluss an den Unstrut-Radweg, den Unstrut-Leine-Radweg als Verbindungsstück zum Leine-Heide-Radweg sowie an den Unstrut-Hahle-Radweg Richtung Leinefelde-Worbis. Hinter Geismar trifft der Kanonenbahnradweg den Südeichsfeld-Radweg und in Frieda schließt der Werratal-Radweg an. Durch die zahlreichen Anschlusswege bietet sich z. B. eine zweitägige Rundtour in Kombination von Kanonenbahn-Radweg, Unstrut-Radweg bis Mühlhausen, Unstrut-Werra-Radweg und Werratal-Radweg an, bei der auch Abschnitte der ehemaligen Bahntrasse Mühlhausen-Treffurt einbezogen werden.

Radweg-Verlauf:

Dingelstädt - Küllstädt - Lengenfeld unterm Stein - Geißmar - Großtöpfer - Frieda

weitere Informationen:

Lokomotive in Lengenfeld unterm Stein

Lokomotive in Lengenfeld unterm Stein

Erlebnis-Draisine

Erlebnis-Draisine in Lengenfeld unterm Stein

Eichsfelder Kanonenbahnradweg

Eichsfelder Kanonenbahnradweg